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Monat: April 2023

Atomkraft ist keine Lösung, sie ist ein Problem

Bild eines Atomkraftwerks aus dessen Kühltürmen Wasserdampf aufsteigt. Das Dampf wird von der Sonne angestrahlt.
Quelle: FarbenfroheWunderwelt, https://flic.kr/p/dKVLmd, CC-BY 2

Endlich ist es soweit: Die letzten Atomkraftwerke werden abgestellt. Tschernobyl hat uns gezeigt, wie gefährlich Atomkraft ist. Mit Fukushima zeigte sich, dass auch in hoch-technisierten und modernen Gesellschaften eine Havarie nicht ausgeschlossen ist. In beiden Fällen sind Landstriche für Jahrzehnte für den Menschen nicht mehr nutzbar. Atomkraft wird häufig hochgeschrieben als die Technologie, die uns die Energiewende für mehr Klimaschutz bescheren würde. Das hört man auch von Personen, die sich für Klimaschutz einsetzen. Man hätte erst aus der Kohle und dann aus der Atomkraft aussteigen sollen. Atomkraft ist aber nicht nur gefährlich, sondern auch teuer im Bau und Betrieb. Sie emittiert mehr CO2 pro kWh als Erneuerbare. Sie behindern durch ihre Funktionsweise eine sinnvolle Integration in ein Stromnetz, dass mit Erneuerbaren funktionieren soll. 

  1. Atomstrom ist teuer.

Eine kWh-Atomstrom kosten 34 Cent. Und da sind die Kosten der Endlagerung nicht mal richtig eingepreist. Strom aus Wind und Sonne kostet zwischen 6 und 11 Cent. 

  1. Atomstrom ist nicht CO2-arm.

Atomkraft hilft uns nicht den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Das Bundesumweltamt führt aus, dass Atomkraft im Schnitt 12 Gramm CO2-Äquivalent pro kWh ausstößt. Je nach Berechnungsart kommt man dabei auf 3,9 oder sogar 110 Gramm. Grund der Unsicherheit ist, dass der CO2-Ausstoß für den Uranabbau und das Endlager nicht gesichert sind. (Quelle). Windkraft-Anlagen emittieren zwischen 7,3 und 10,6. Im günstigsten Fall 5,2, im schlechtesten 15,6. PV-Anlagen schneiden schlechter ab. Aber auch nur, wenn man den günstigeren Ausstoß bei Atomkraft annimmt.

  1. AKW müssen laufen.

Ein Atomkraftwerk kann seine Leistung nicht beliebig hoch und runter stellen. Vor allem aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Das heißt, durch ihre Funktionsweise reservieren sie sich eine Grundlast und verdrängen die EE.

  1. Endlager 

Ein Atomendlager muss erst noch gefunden werden. Dann muss es gebaut werden. Dann muss das alles eingelagert und abgesichert werden. Erscheint mir eine Jahrhundertaufgabe. Und danach liegt das Zeug dort und strahlt für eine Million Jahre. Vor einer Millionen Jahre gab es den Menschen noch gar nicht. 

  1. Atomkraft wird selbst zum Opfer des Klimawandels

Was Frankreich blüht, kommt auch auf uns zu. Dort war nicht nur der letzte Sommer sehr trocken, sondern auch der Winter ist wasserarm. Wir müssen einfach davon ausgehen, dass viele europäische AKW sowohl im Sommer als auch zu anderen Jahreszeiten nicht oder nur gedrosselt zur Verfügung stehen.

  1. „Andere steigen in Atomkraft ein oder bauen neue Meiler“

Frankreich und Finnland bauen neue moderne Reaktoren. Die Kosten gehen jeweils in den zweistelligen Milliardenbereich. Laut französischen Rechnungshof kostet Flamanville 3 wohl 19 Mrd. Euro. Der Bau läuft seit 2007. Inbetriebnahme nicht vor 2024. Geplant war 2012. Finnland nimmt den neuen Meiler derzeit in Betrieb. Bauzeitverzögerung und Kostensteigerung inklusive. Blick man auf den Anteil des weltweit produzieren Stroms, ist hier der Anteil der Atomkraft kontinuierlich gesunken. 1996 lag er bei 17,5 Prozent, heute unter 10. Laut Wikipedia sind mehr Länder bislang ausgestiegen, als wieder eingestiegen.

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